Als Facebook und Twitter in mein Leben kamen
Dieses Facebook wies mich heute früh darauf hin, dass ich dem Netzwerk heute vor acht Jahren beitrat. Acht Jahre. Kaum zu glauben. Ich schaute nach und fand heraus: Cool! Twitter trat ich schon am 2. September 2008 bei – drei Wochen früher. Man erinnert sich…
Was waren das für Zeiten vor Facebook und Twitter? Oder sagen wir, bevor ich verstand, was dieses Netzwerke sind und was sie mir bringen. Das hatte ich erst verstanden, nachdem ich ihnen beigetreten war. Das war im September 2008. Ich erinnere mich, dass ich vorher relativ aktiver Nutzer des StudiVZ war. Das war praktisch: Abseits der E-Mail schnelle Nachrichten an andere Leute schreiben, die in einem großen Adressbuch stehen; und sich in Gruppen zusammenfinden, um Gruppennachrichten auszutauschen, die jedes Gruppenmitglied lesen kann, aber dennoch nicht ganz offen ist. Praktisch!
Das war zu der Zeit, als Smartphones tatsächlich noch sehr neu waren. Mein Diensttelefon war ein Blackberry – das konnte Mails, das konnte auch Browser, noch keine Fotos, und hatte eine dicke Tastatur mit dran. Man nutzte die Netzwerke also vor allem noch stationär. Aber ich erinnere mich daran, dass man sich Tweets auch als SMS schicken lassen konnte bzw. dass man Tweets via SMS absetzen konnte. (Hier schrieb ich darüber, dass ich drei Jahre bei Twitter bin.)
Facebook: Das war dieses Ding, an dessen Vorbild sich StudiVZ aufbaute. Es war international, anders als dieses StudiVZ. Es war in anderen Ländern auch schon größer und verbreiteter als bei uns in Deutschland – eben weil es da das erfolgreiche StudiVZ gab.
Irgendwann aber hängte das Monster Facebook das StudiVZ ab: Immer mehr Deutsche meldeten sich dort an, schufen ihre eigenen Ökosysteme (Gruppen), die Diskussionen und Nachrichtenströme wanderten vom weniger schnell sich weiter entwickelnden StudiVZ ab. Der große Vorteil dieser Plattform neben der technisch besseren Möglichkeiten (immer zwei, drei Schritte voraus) war dessen Internationalität.
Das StudiVZ stürzte wenig später ab. Und während ich Twitter verstehen lernte und mein Twitter-Ökosystem immer besser wurde, aber es nie diesen Riesen-Durchstarter schaffte, war dieses Facebook – stets meine zweite (bis dritte) Wahl bei den Netzwerken – schnell Alltag für so gut wie jeden.
Heute ist es für mich vor allem Arbeitswerkzeug: Ich verteile und kuratiere meine Geschichten dort, ich nutze es als Adressdatenbank, habe dort Quellen und Kontakte, werde darüber informiert und beobachte das Geschehen in den Orten, in denen ich journalistisch arbeite. Es ist zudem mein (auch internationales) Kontakt-Adressbuch, in dem ich mit Freunden und Schulkollegen aus meiner Vergangenheit vernetzt bin – die Kontakte sind da, auch wenn ich sie nur selten pflege oder nutze. Aber wenn mal was ist…
Kann man sich die Welt noch ohne Smartphones und soziale Netzwerke vorstellen? Schwer, keine Frage. Sie machen das Leben und vor allem meinen Beruf an vielen Stellen leichter – aber zugleich auch schwieriger. Sie sind Segen und Fluch zugleich, wobei ich immer noch sagen würde: Twitter ist vor allem Segen, Facebook eher (notwendiger) Fluch. Heute seit acht Jahren.
Wo bin ich hier? Man schickt mir die ganze Zeit so komische Sachen. So kann ich nicht arbeiten… Ich höre immer nur Telekom.
— tobias weckenbrock (@weckenbrock) 2. September 2008
Sehr cooler Beitrag :)